
Schuld war Elvis
Inmitten einer Großfamilie, deren Mitglieder ebenso stur wie lebenslustig sind, wird in den siebziger Jahren das Mädchen Hebron geboren. Den eigenwilligen Namen verdankt sie ihrem Vater, der sich nach der Zeugung in seine Heimat Israel abgesetzt hat. Überhaupt hat ihre Mutter Meggy Pech mit den Männern: Dem örtlichen Friseur wird seine Leidenschaft für Autorennen zum Verhängnis, dem nächsten Kandidaten kommt sein Gelübde in die Quere und als sie schließlich heiratet, muss sie feststellen, dass ihrem Ehemann die Haschplantage wichtiger ist als die Kindererziehung. So bleibt der Krankenschwester Meggy nichts anderes übrig, als weiterhin selbst die Familie zu ernähren, die in einem biederen Eifeldorf wohnt. Nachdem sich auch der letzte Mann aus dem Staub gemacht hat, muss Hebron sich um die kleinen Geschwister und den Haushalt kümmern. Und dann ist Schluss mit der freien Kindheit auf dem verwilderten Bauernhof, Schluss mit Schwärmereien für Elvis Presley, dank dem Hebron das Lesen lernte, Schluss mit Twisteinlagen auf den Küchendielen des windschiefen Fachwerkhauses. Als Hebron an der Last der Verantwortung fast zerbricht, begibt sie sich auf die Spurensuche nach der Herkunft ihres Vaters, dessen Wurzeln in einem jüdischen Stetl in Galizien liegen. Getrieben von der Hoffnung, beim Vater zu finden, was ihr bei der überforderten Mutter fehlt, entschließt sie sich, nach Israel zu reisen. Und auch wenn in diesem fernen Land alles anders kommt, als erwartet, gelingt es Hebron schließlich, den Weg in ihr eigenes Leben zu finden...